Die Aktivitäten als Mitbenutzer an den Klubstationen

Im Januar 1976 war es dann endlich soweit und ich erhielt nach bestandener Lizenzprüfung die
"Genehmigung zum Betreiben einer Amateurfunkstelle - Klasse 2" und das Rufzeichen DM3GGM

Meine erste QSL-Karte


Die Klasse 2 beschränkte den Zugang zum Amateurfunk auf das 80m- und das 10m-Band mit verringerter Leistung, erforderte nur die Telegraphiegeschwindigkeit von 40 Zeichen pro Minute und war die Grundvoraussetzung zum Erhalt höherer Genehmigungsklassen.
Gefunkt wurde hauptsächlich mit der 10RT, einer russischen Panzerfunkstation mit ca. 10W Ausgangsleistung in CW (Telegraphie) und AM (Telefonie) auf dem 80m-Band.
Noch im gleichen Jahr absolvierte ich die Prüfung für die Klasse 1 (uneingeschränkter Zugang zu den fünf Amateurfunkbändern - 160m und die WARC-Bänder 30m, 17m und 12m gab es damals noch nicht - ohne zusätzliche Leistungsbeschränkung - Telegraphietempo 60 Zeichen pro Minute).

Mitglieder der Amateurfunkstation DM3GM zum AFU-Treffen des Bezirkes Leipzig (M) in Bad Lausick 1976


DM3GGM ganz rechts

Die Mitbenutzerlizenz der Klasse 1 konnte ich aber 1976 nicht mehr nutzen, da ich vor Erhalt der Genehmigungsurkunde Ende Oktober 1976 die Amateurfunkgenehmigung wieder abgeben musste, da ich dann für die nächsten drei Jahre bei der NVA "lizenzfrei" weiterfunken musste/konnte.
Ab November 1979 war ich dann noch zwei Monate als DM3GGM auf den fünf klassischen Amateurfunkbändern QRV.
Insgesamt stehen aus dieser Zeit 295, durch eingegangene QSL-Karten belegte Verbindungen aus 18 DXCC-Gebieten zu Buche. Darunter sind auch die beiden heute nur noch als deleted countries zählenden Länder DDR (Y2) und CSSR (OK).

DM3GM / DMØLMM mit Fünfband-KW-TRx "Teltow 215" und 500W-Eigenbaulinearendstufe 1979


QSL-Karte der Messesonderstation DMØLMM


Mit Beginn des Jahres 1980 wurde meine kurz aufgeflammte Amateurfunkaktivität schon wieder stark gedämpft:
1. hatte ich im November 1979 an der TU Dresden mein Studium an der Sektion Informationstechnik im Bereich Nachrichten- und Rechentechnik begonnen.
2. hatte ich im Dezember 1979 meine zukünftige Frau kennengelernt
3. wurden am 01.01.1980 die Rufzeichen auf den Y-Block umgestellt, da der DDR der Präfix DM zu "gesamtdeutsch" war - neue QSL-Karten wurden benötigt, aus DM3GGM war Y35QM geworden.

Ich hätte damals bestimmt nicht gedacht, das die nun beginnende "Pause" 20 Jahre dauert.....

1981 habe ich geheiratet. Wir bekamen eine (Ausbau-) Wohnung in Dresden und 1982 erblickte unser erster Sohn das Licht der Welt. Der zweite folgte 1984. Den Kontakt zum Amateurfunk habe ich jedoch nie ganz verloren. Nach einigen "Gastspielen" bei der Klubstation der Hochschule für Verkehrswesen Y54ZL, da war Manfred, ex DM3NGM, von unserer Leipziger Truppe gelandet und erfolglosen Versuchen bei Y41ZL, der TU-"Edel-Klubstation" - die hatten (angeblich) gerade keine Rufzeichen frei und standen "Neuzugängen" damals sehr skeptisch gegenüber - die Gründe hierfür erschließen sich erst heute beim Lesen der von Eike (damals Y22UL) erstellten Chronik - bin ich bei Y51ZL, der zweiten TU-Klubstation gelandet. Hier war Klaus, Y51SL, aus meiner Parallelseminargruppe recht aktiv. Ich erhielt das Rufzeichen Y51OL.

Unter den Y-Rufzeichen habe ich nur einige wenige Verbindungen gehabt, die zu zählen es sich nicht lohnt.

1984 habe ich das Studium erfolgreich abgeschlossen, habe aber noch etwas "nachsitzen" dürfen und 1988 meine Dissertation erfolgreich verteidigt.
Mit der Wende 1989/1990 kamen auch im Amateurfunk umfassende Änderungen zum tragen, auch hier möchte ich auf die Chronik verweisen.
1991 wurde im Zuge der gesamtdeutschen Lizenz- und Rufzeichenumstellung aus meiner bisherigen "Mitbenutzerlizenz" eine Lizenz zum Errichten und Betreiben einer (eigenen) Amateurfunkstelle. Ich erhielt mein jetziges Rufzeichen DL1DUO.
Als Oberassistent am Lehrstuhl "Funktechnik" und als Stellvertreter von Manfred, DL1DUL - OVV des neugegründeten DARC-Ortsverbandes TU Dresden S07, konnte ich wesentlich mit zum "Überleben" der Amateurfunkklubstation an der TU Dresden beitragen.

QSL-Karte der Klubstation der TU Dresden DLØTUD


Die neuen Möglichkeiten zum Errichten einer eigenen Amateurfunkstelle wurden erst einmal nur durch den Kauf eines 2m/70cm-Handfunk-Tranceivers TH77E genutzt.
1993 habe ich die TU Dresden verlassen und bei Mannesmann Mobilfunk (D2 privat) als Funknetzplaner und -optimierer das GSM-Mobilfunknetz mit aufgebaut. Hier fanden sich auch viele Funkamateure in der Belegschaft bzw. bei Kontakten zu anderen Firmen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Schon zuvor an der Uni hatte ich in einem Forschungsprojekt die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen in städtischen Mikrozellstrukturen untersucht. Aus Mannesmann Mobilfunk wurde dann Vodafone D2...
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war 1996 der Bezug unseres eigenen Hauses (s. QTH), mit ausreichend großem Grundstück um da auch mal eine Antenne aufbauen zu können.
Im August 2000 genehmigte dann die "oberste Finanzbehörde" die Anschaffung eines FT847 und ich war endlich "von zuhause" QRV. Zunächst beschränkte sich meine Aktivität weiterhin auf 2m und 70cm, da die erste KW-Antenne (GAP-Titan) erst ein Jahr später, im August 2001 auf dem Grundstück errichtet werden konnte.
Seit dieser Zeit bin ich wieder "richtig" auf der Kurzwelle QRV.

Meine Frau sagt heute: ... wenn sie das geahnt hätte - aber sie hat es von Anfang an gewußt (s.o.) ......