Geräte und Zubehör

Der von mir ab Juli 2000 bis August 2008 für alle Amateurfunkbänder von 160m bis 70cm verwendete transceiver (Sende- und Emfangsgerät) ist ein FT847 von YAESU.
Dieses Gerät ist eigentlich für den 2m (VHF) / 70cm (UHF) Satellitenfunk optimiert - das war auch der damalige Auswahlgrund bei der Anschaffung.
Er "geht" aber auch unter Normalbedingungen auf Kurzwelle (HF) ganz gut und liefert dort durchgängig 100W Sendeleistung, einschließlich des 6m-Bandes (VHF).
Die Eigenschaften des Empfängers (RX) und das Fehlen eines zweiten RX - vor allem notwendig bei seltenen Stationen mit starkem pile-up und großem split-Bereich - wird mittlererweile jedoch als nachteilig empfunden.

Der transceiver FT847 ist über die CAT-Schnittstelle zur Steuerung durch einen laptop (IBM thinkpad A20m) mit dessen serieller Schnittstelle (RS232 - COM) verbunden. Der Vorteil des FT847 ist, das kein extra Pegelwandler für diese Verbindung benötigt wird.
Über die gleiche Schnittstelle erfolgt auch die Ansteuerung der Tastleitung (Morsezeichen über die Tastatur) und der Sende/Emfangsumschaltung (PTT ).
Diese Steuerleitungen werden zur Entkopplung über Optokoppler geführt. Dazu wird ein kleines "Anschaltkästchen" DIGI 1 verwendet. Mit diesem Teil wird auch die NF-seitige Entkopplung zwischen der sound-Karte des laptop und den NF-Ein- und Ausgängen des transceivers realisiert, da darin auch ein NF-Trenntrafo sowie Pegelsteller vorhanden sind.
Dadurch wird der ganze "Kabelsalat" rings um den transceiver nicht zur Quelle von Stör- (Brumm-)schleifen. Um die Einstreuung von HF zu vermeiden, sind die geschirmten NF-Leitungen direkt an den jeweiligen Geräteeingängen ein paar mal durch Ferritringe gefädelt.
Um beide Hände frei zu haben, erfolgt die Sende/Empfangsumschaltung mit einem Fußschalter. Als Hörer und Mikrofon wird eine Hör- und Sprechgarnitur verwendet.


Auf der HF-Seite sorgt ein Antennenabstimmgerät MFJ948 für die Anzeige und die Einstellung optimaler Anpassung des transceiver-Ausgangs an die mit diversen Coax-Antennenumschaltern auswählbaren Speiseleitungen und den daran angeschlossnen Antennen.
Das T-Netzwerk aus den zwei Drehkos und der schaltbaren Spule wird jedoch nur zur Anpassung der GAP-Titan im 30M- und 160M-Band benötigt.

Ab August 2008 funke ich nun mit einem speziell für die KW-Amateurfunkbänder entwickelten K3/100

der US-Firma Elecraft.
Dieses Spitzengerät markiert vor allem im Empfangszeig das derzeit, mit vertretbarem Aufwand technisch Machbare. Der optionale, extra geschirmte zweite Empfänger ist mit dem Hauptempfänger identisch und erreicht demzufolge ebenfalls die excellenten Werte. Das modular aufgebaute Gerät ist auch als sogenanntes "no soldering kit" (Bausatz, nur schrauben und stecken - nicht löten - die Module sind fertig bestückt und abgeglichen) bestellbar. Eine Tatsache, die sich sowohl im Preis, als auch in der Freude am Basteln und der Identifikation mit dem neuen "Funkkast'l" niederschlägt. Man weiß so, wo sich welche Baugruppe im Innenleben versteckt. Die sehr detailierte (englische) Aufbauanleitung lässt während der ca. eintägigen Zusammenbauaktion keine Zweifel aufkommen.
Als Optionen habe ich zum 100W-Grundgerät den automatischen Antennentuner KAT3 und den zweiten Empfänger KRX3 "dazugebucht". Die Bestückung der jeweils mit max. fünf Quarzfiltern ausrüstbaren Filterbänke für die 1. ZF der beiden Empfänger habe ich wie folgt gewählt:

 Filterbank    1. RX    2. RX
 Filter 1    frei    frei
 Filter 2    achtpoliges 2,8kHz Filter
   (anstatt des fünfpoligen 2,7kHz Standardfilters
   fünfpoliges 2,7kHz Standardfilter
 Filter 3    achtpoliges 2,1kHz Filter    achtpoliges 1,8kHz Filter
 Filter 4    achtpoliges 250Hz Filter    achtpoliges 400Hz Filter
 Filter 5    frei    frei

Mit dieser Kombination sind aus meiner Sicht alle sinnvollen Bandbreitevarianten in der 1. ZF abgedeckt. Alle Zwischenwerte lassen sich mit der quasi stufenlosen Bandbreiteneinstellung auf der 2. ZF mit dem Digitalen Signal Processor (DSP) vornehmen. Die korrespondierenden Quarzfilterbandbreiten werden dabei in der 1. ZF automatisch mit umgeschaltet - wirklich durchdacht!
Auf spezielle Filter für AM (6 kHz) oder FM (15 kHz) sowie die Option der "general coverage bandpassfilter" in der LC-Filterbank des Preselectors kann ich in diesem Gerät gern verzichten, dafür ist bei Bedarf der FT847 vorhanden.
Auch das Anschaltkästchen DIGI1 ist beim K3 nicht mehr notwendig, da alle externen Anschlüsse über eine spezielle I/O-Baugruppe entkoppelt sind.
Die Kommunikation mit dem Rechner erfolgt über eine Standard-RS232-Schnittstelle. Die RTS- und DTR-Leitungen können dabei zur Sende- / Empfangsumschaltung (PTT) und zur Sendertastung (KEY) durch den Rechner genutzt werden. Diese Schnittstelle ermöglicht ebenfalls eine Aktualisierung der firmware der verwendeten DSP und damit notwendige Fehlerkorrekturen oder neue bzw. geänderte Funktionen. Mit den DSP wird auf der 2. ZF das Prinzip eines software defined radio (SDR) umgesetzt, da hier auch alle Signalaufbereitungen und Dekodierungen für die verschiedenen Modulationsarten erfolgen.

Der FT847 kann nunmehr - entsprechend seinem ursprünglichen Anschaffungszweck - für den Satellitenfunk verwendet werden.

Auf dem laptop läuft das Logbuchprogramm Logger32 unter Windows2000. Die relevanten Daten (Frequenz - QRG, Sendeart - mode) werden direkt über die CAT-Steuerung vom transceiver übernommen. Es beinhaltet vielfältige Zusatzfunktionen wie voice-Speicher , CW-Tastung , cluster-Anbindung über telnet , Satellitenbahnberechnung, digitale Sendearten (RTTY , PSK) über die sound-Karte uvam.