Im Gegensatz zur Wellenausbreitung auf Kurzwelle, bei der die Ausbreitungswege durch die passiven Reflexionen in der Ionosphäre und an der Erdoberfläche bestimmt werden, erfolgen die Verbindungen über Satelliten auf höheren Frequenzen mit quasioptischer Ausbreitung. Der Satellit dient dabei als aktiver Umsetzer (Relais, Transponder). Die für up- und downlink genutzten Frequenzen befinden sich zur Vermeidung von gegenseitigen Störungen in unterschiedlichen Frequenzbändern (Frequency Division Duplex - FDD).
Weltweite Verbindungen sind im Gegensatz zur Kurzwelle jedoch nicht möglich. Die an einer Verbindung beteiligten Stationen müssen den Satelliten sehen d.h. er muss sich für beide Stationen über dem Horizont befinden. Der Sichtbarkeitsbereich ist von der Bahnhöhe des Satelliten abhängig. Der gröstmögliche Sichtbereich (halbe Erdoberfläche) ist mit stark elliptischen oder geostationären Bahnen erreichbar.
Nach ersten Versuchen und einigen erfolgreichen Satelliten-QSOs im Jahr 2008 mit der 70cm X-Quad unterdach und vertikalem Rundstrahler X5000 für 2m habe ich dieses Betätigungsgebiet vorerst wieder eingestellt. Zum Einen war auf der Kurzwelle noch genug zu tun, auf der anderen Seite hat die Ende 2008 installierte Photovoltaikanlage die Dachfläche nach der einen Seite für die Unterdachantenne zu sehr gedämpft.
Es hat letzlich bis zum Sommer 2017 gedauert, bis der von Anfang an geplante und schon lange vorhandene Schiebemast von R&S an der dafür vorgesehenen Stelle durchs Dach gesteckt werden konnte.
Zur genauen Ausrichtung der Antennen auf den jeweils überfliegenden Satelliten dreht ein RAS-SPID-Rotor auf dem Mast die Antennen in Azimut und Elevation.
Die 2m und 70cm X-Quads befinden sich an den Enden eines 2m langen horizontalen Glasfaserrohres.
Beide Antennen sind jeweils rechtsdrehend zirkular polarisiert (RHCP) über entsprechende Phasenleitungen an den beiden Ebenen zusammengeschaltet.
Am Mast befinden sich zwei Vorverstärker MVV 144-VOX und MVV 432-VOX, danach geht es über ca. 20m H2000 Koaxkabel ins shack.
Gefunkt wird mit dem FT847 und zur Antennensteuerung anhand der Keplerdaten der Satellitenbahnen sowie zur up- und downlink-Frequenzkorrektur (Dopplereffekt) leistet das Programm SatPC32 von DK1TB gute Dienste.

Das bisherige ODX (weiteste Verbindung) via LEO Satelliten (Low Earth Orbit) konnte am 25. Nov. 2017 mit einem Telegraphie-QSO mit John, K8YSE, aus dem US-Bundesstaat Ohio (locator EN91dh) über AO-7 im mode B mit 6893 km hergestellt werden.
Das Zeitfenster für eine solche Verbindung beträgt aufgrund der Satellitenbewegung nur ca. 2 Minuten.
Die offiziellen Amateurfunksatelliten werden mit einer von der AMSAT vergebenen, fortlaufenden OSCAR-Nummer bezeichnet (Orbiting Satellit Carring Amateur Radio).

Seit August 2019 bin ich auch über den ersten geostationären Amateurfunksatelliten QO-100 (Quatar-OSCAR 100 - als Sekundärnutzlast auf dem Fernsehsatelliten Es'hail-2) aktiv.
2,4 GHz Uplink: FT847 (144 MHz) -> MKU UP 2424B -> (2400 MHz, ca. 7W) Duoband-Patch-Feed -> 90 cm Offset Spiegel
10 GHz Downlink: Opticum-LNC -> RTL-SDR-Stick -> SDR-Console





QO-100 DxClub #291 QO-100 DXCC 150


Die über Satelliten erreichten DXCC-Gebiete (Länder) sind unter Statistik/Log-Statistik in der jeweils letzten Spalte ersichtlich.

Satellitenantenne SAT-Verbindungen
Antennen für die LEO Satelliten (X-Quads)
Der Satellitenbahn in Elevation und Azimut nachfürbar
Statistik der SAT-Verbindungen
SAT-Sichtbarkeit QO-100 90cm Spiegel
Sichtbarkeit und Satellitenspurpunkt von AO-7 90cm Offset-Parabolspiegel für QO-100


QO-100 Sichtbarkeit QO-100 duo band patch feed
QO-100 Sichtbarkeit (geostationär) duo band patch feed mit 10GHz LNC (DJ6GP / DL6YYM BaMaTech)
die eigentliche Antenne vor dem Spiegel